Mit der Überflutung der Web 2.0 Angebote und dem mobilen Internet sind Jugendliche permanent on. Der richtige Umgang mit diesen ist hier oft nicht einfach.
Während in den 70er Jahren Irokesen Haarschnitt brauchte, hat heute jeder Jugendliche ein iPhone, um zum Mainstream dazuzugehören. Nur ist der Irokesen Haarschnitt noch lange nicht so funktionell und einzigartig wie ein iPhone. Seit drei Jahren etwa ist Österreichs Jugend permanent online. Während bei den 30- bis 49-Jährigen knapp ein Viertel das Internet nicht nutzt, liegt bei den 14- bis 19-Jährigen die Verbreitung bei satten 97 Prozent. 108 Minuten, und somit über 1,5 Stunden, beschäftigen sich die jungen Onliner täglich mit dem Internet (Quelle: SevenOneMedia 2010). Die so genannten „Digital Natives“ wachsen mit dem Medium Internet auf und sind besser mit Techniken, Inhalten und Anwendungen vertraut als ihre Eltern.
Der Boom der Soziale Netzwerke ist kaum zu bremsen. Österreich Jugend kommuniziert über Chats, Blogs, Postings und Tweets. „All meine Freunde wissen, wie ich meine Freizeit gestalte.“, so der 15 Jährige David. Facebook und Co. sind neue Mittel zur Selbstdarstellung geworden. Der Fülle an privaten Offenbarungen sind keine Grenzen gesetzt. „Wenn ich mir etwas Neues gekauft habe, dann teile ich das mit meinen Freunden auf Facebook“, erzählt Julia aus Wien. In puncto Image, Soziales und Prestige gehören Web 2.0 Anwendungen zum Alltag.
Immerhin 20% der Internetnutzung außer Haus statt Das Smartphone ist dabei ständiger Begleiter. Dennoch kommt das Mobiltelefon in erster Linie zum Telefonieren und SMS schreiben zum Einsatz (93%). Was das mobile Endgerät letztlich kann, wissen viele junge Besitzer nicht. „Mein iPhone kann telefonieren, SMS schreiben und facebooken. Hauptsache ist, dass es cool ausschaut“, für David sind diese Anwendungen ausreichend, solange der heilige Apfel sein Gerät schmückt.
Der tägliche kommunikative Austausch findet in Netz statt. „Wenn ich Tipps für mein Outfit brauche, twittere ich mit meinen Freunden“, erzählt Jenny. Um mit der Welt kommunikativ verbunden zu sein, benötigt man nur noch 140 Zeichen, und die eigene Community wird schließlich Meinungsführer. Mit einem einfachen „Gefällt mir“-Button kann sogar ein seelenloser Ziegelstein mehr Freunde haben als so mancher österreichischer Politiker.
Wie Jugendliche in Zukunft kommunizieren werden, wie sie vorhandene Kommunikationskanäle verwenden werden. Wird dann die face-to-face Ursprungsform der Kommunikation von digitalen Medien abgelöst und die sinnlose Mitteilungsflut erstreckt sich weiter über alle Medienarten? Oder glaubt man doch an einen Bedeutungsgewinn von Information, sodass Neue Medien einen Informationsanspruch erfüllen können. Die Verständigung unter Jugendlichen hat sich in den letzten drei Jahren massiv geändert. Welche Richtung der Änderungsprozess weitereinschlagen wird, kann man bei der rasanten Entwicklung bestimmt noch nicht sagen.
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