Zwischen Prachtvillen, unleistbarem Wohnraum, machtgesteuerter Klientelpolitik und eine überalterte Bevölkerung können die Unterschiede nicht ungleicher sein. Zum Vergleich setzen sich die Jugendlichen aus 7,8% der 6-14 Jährigen und 10,6% der 15-24 Jährigen in Döbling zusammen
In Döbling hat sich Bezirksvorsteher Tiller seit 37 Jahren ein Klientel aufgebaut, das sich gegen überteuerten Mietzins, Luxus-Eigentumswohnungen, Freizeitanlagen auf privaten Grundstücken nicht besonders zu Wehr setzt und nimmt dafür die Abwanderung von Jugendlichen in Kauf. Zwar sichert ihm seine Strategie treue Wählerstimmen, aber ob man die Vorteile Döblings genießen kann oder nicht, wird zunehmend eine Frage auf welcher Seite des Grundstückzauns man steht. Eine soziale Ungerechtigkeit, die bereits bei der Nutzung von Freizeitangeboten beginnt, denn Freizeitangebote in Döbling sind mit beträchtlichen Kosten verbunden.
Im Interesse der Jugendlichen, die in Döbling leben, setzen wir uns für mehr Gerechtigkeit, Toleranz und politische Mitsprache ein und wollen den Bezirk nicht abgehobenen Stammtischgranden überlassen. Döbling soll nicht zum Ghetto der Alten und Reichen verkommen.
Junges Wohnen muss leistbar sein!
Wenn man unseren Heimatbezirk kennt, kann man davon ausgehen, dass die Parks hier noch ein bisschen grüner und die Straßen noch ein bisschen sauberer sind als in anderen Bezirksteilen in Wien. Wo sich allerdings die Meinungen spalten ist beim sozialen Wohnbau. Zwar gelten die Döblinger Straßen als Top-Wohnadressen, im Sinne des leistbaren Wohnens sind die bewohnbaren Fleckchen hier rar. Immobilienhaie und Spekulanten profitieren von den explodierenden Gewinnen, verbreiten sich in den neu errichteten Wohnbauten und drängen die soziale Vielfalt – vom Karl Marx Hof bis in die Cottage – aus dem Bezirk.
Gerade Wohnraum wird gerade für junge Erwachsene immer teurer. Denn den letzten Jahren sind die Mietkosten am privaten Wohnungsmarkt explodiert: Zwischen 2000 und 2011 sind die Mieten um ca. zwei Drittel stärker gestiegen als die Inflationsrate oder die Löhne. Es sind nicht die steigende Energiekosten oder öffentliche Abgaben, die das verursacht haben, sondern die wachsenden Profite der ImmobilienbesitzerInnen und Spekulation. Dies zeigt der Vergleich mit öffentlichen- und Genossenschaftswohnungen, die keinen Gewinn erwirtschaften müssen. Dort sind die Mieten nur in etwa der Inflation entsprechend gestiegen.
Die steigenden Mieten werden für immer mehr (junge) Menschen zum einen ein unbezwingbares Hindernis für Jugendliche, um sich von der Abhängigkeit der Eltern zu lösen und zum anderen später im selbstständigen Leben existenzbedrohend.
Ob man die Vorteile Döblings genießen kann oder nicht, wird zunehmend eine Frage auf welcher Seite des Grundstückszauns man steht. Wohnen ist ein Grundbedürfnis und muss deshalb leistbar und qualitativ hochwertig sein. Den steigenden Mieten muss ein Ende gesetzt werden!
Mietrecht modernisieren! Mietobergrenzen einführen!
Derzeit gibt es zwar gesetzliche Mietobergrenzen, die für viele Wohnungen gelten. Durch (gesetzliche unbeschränkte) Zuschläge werden diese aber immer öfter umgangen. Deshalb fordern wir eine Überarbeitung des Mietrechts mit klaren und nachvollziehbaren Höchstmieten für alle Wohnungen. Nur so kann der Spekulation und der Preisspirale am Wohnungsmarkt ein Ende gesetzt werden!
Darüber hinaus muss der unbefristete Mietvertrag wieder zur Regel (und der befristete zur begründungspflichtigen Ausnahme) werden. Und MaklerInnengebühren sollen von den VermieterInnen getragen werden!
Startwohnungen für Jugendliche!
Mit Startwohnungen wollen wir „Jungfamilien“ und „HausstandsgründerInnen“ unterstützen. Bis zum Erreichen eines bestimmten Alters oder eines bestimmten Haushaltseinkommens, sollen sie besonders gefördert werden. In mehreren österreichischen Städten gibt es bereits erfolgreiche Vorbilder für solche Maßnahmen.
Leistbaren öffentlichen Wohnbau forcieren!
Der Markt versagt, wenn es darum geht allen Menschen genügend leistbaren Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Wohnen ist aber keine Ware, die den Schwankungen der Marktwirtschaft überlassen werden darf - sondern Grundbedürfnis und Menschenrecht!
Durch öffentlichen und gemeinnützigen Wohnbau soll sichergestellt werden, dass genug Wohnraum für alle da ist. Dies wirkt sich auch positiv auf den übrigen Wohnungsmarkt aus und verhindert steigende Mieten durch (künstliche) Verknappung des Wohnungsangebots.
Spekulation bekämpfen!
Wir treten dafür ein, dass mit Wohnraum und Wohnbaugeldern nicht länger spekuliert wird! Seit 2001 wird die Wohnbauförderung des Bundes missbraucht, um die Budgetlöcher der Länder zu stopfen. Damit muss Schluss sein! Denn dies hat dazu geführt, dass immer weniger Wohnraum errichtet wird und als Folge die Preise immer weiter steigen. Wir wollen die Wohnbauförderung als Garant für leistbares Wohnen!
Freizeit darf keine Frage des Geldes sein - freier Raum für Jugendliche
Der öffentliche Raum in Döbling bietet zu viel zu wenig Freizeitmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche. Wir wehren uns dagegen, dass der Zugang zu Freizeit nur priveligierten Menschen vorbehalten ist.
Wer sich entfalten will, braucht Freiräume. Deshalb ist der freie Zugang zu Freizeiteinrichtungen für Jugendliche und junge Menschen unbedingt notwendig.
Konsumfreie Jugendlounge
Junge Menschen brauchen Raum. Obwohl dieser in Döbling alles andere als knapp ist, gibt es keine Möglichkeit, wo Jugendliche. Wir wollen junge Menschen dort abholen, wo sie sind und ihnen Raum für ihre Freizeit geben. Im neuen Bezirksamt soll eine konsumfree Jugendlounge im neuen Bezirksamt:
- mit Zugang zu einem freien WLAN
- beheizten Räumlichkeiten
-einer entsprechenden räumlichen Ausstattung: Sitzgarnituren, Computerstationen, Arbeitstische,
Free Gym im Park statt hochpreisige Fitnesscenter
Obwohl die meisten Menschen mittlerweile mit Gerätetraining vertraut sind und dieses schätzen, finden sich keine adäquaten Geräte für den Outdoorbereich, sondern nur in hochpreisigen Fitnesscentern.
Fitness und dies besonders für Jugendliche darf aber keine Frage des Geldes sein, um sich teure Center leisten zu können!
Attraktive altersgerechte Beschäftigung in Kombination mit körperlicher Ertüchtigung, so lautet das Ziel von Out-Fit/Free Gym
Fun&Sport Halle
Allen sportbegeisterten Wienerinnen und Wienern stehen derzeit drei topmoderne Sport- und Fun-Hallen zur Verfügung. Von Beachvolleyball bis Inline-Hockey und Streetsoccer - in diesen Locations wird alles geboten, was ein Sportlerherz höher schlagen lässt. Alle Hallen stehen während der Öffnungszeiten für jede und jeden - auch ohne Anmeldung - zur Verfügung. Sportvereine oder Schulen können die Hallen auch mieten.
Hauptsache Spaß lautet die Devise in diesen Hallen mit dem großen Sportangebot. Und das völlig wetterunabhängig!
Der günstige Zugang zu Hallen- und Sportplätzen ist für die Planung der Freizeit von Jugendlichen ein wichtiger Bestandteil
Wir wollen eine Mehrzweck Fun & Sport Halle in Döbling haben
Jung sein heißt mobil sein!
Umwelt und Ressourcen müssen wir schonen. Besonders in Döbling teilen sich die Verkehrsprobleme: Entweder man wohnt ohne Anbindung zum öffentlichen Verkehr, oder man steckt täglich im Stau. Der Ausbau öffentlichen Verkehrs und die Gestaltung des zukünftigen Individualverkehrs müssen solidarisch, effizient und nachhaltig werden!
Wir sehen darin keinen Widerspruch, sondern Orientierungspunkte einer ökologisch und sozial nachhaltigen Verkehrspolitik! Wir wollen den zukünftigen Verkehr solidarischer, effizienter und nachhaltiger zu gestalten!
Top-StudentInnenticket bis 26
Um Studierenden, die nicht in Wien wohnen, vor erheblichen Kosten zu bewahren, wäre es notwendig ein Top-Studententicktet einzuführen, das wie das Top-Jugendticket für alle Schülerinnen und Lehrlinge bis 24 Jahre in den Bundesländern Burgenland, Niederösterreich und Wien funktioniert. Mit diesem Ticket sollten alle Studierenden alle VOR-Zonen (außer Kernzone 100) ohne zusätzliche Kosten die Öffis benutzen dürfen.
Ökologisch und sozial nachhaltige Fortbewegung!
Unsere Städte müssen fahrradfreundlicher werden. Bessere Radwege, der Ausbau öffentlicher Radverleihsysteme und mehr Abstellplätze sollen dazu beitragen. Wo das Auto als Ergänzung des öffentlichen Verkehrs notwendig ist, wollen wir - mit dem Ausbau von Carsharing-Systemen und der Bereitstellung von Infrastruktur zur Förderung von Fahrgemeinschaften - seine Nutzung nachhaltiger gestalten.
Wir wollen den Bezirk verjüngen!
Wir übernehmen Verantwortung für die zukünftige Gestaltung unserer Lebensumgebung statt durch Hetze gegenwärtige Probleme auf Andere abzuschieben. Besonders unser Bezirk soll nicht zum Ghetto der Altern und Reichen verkommen!
Mit unseren Forderungen wollen wir den Anliegen von jungen Menschen ein Gehör verschaffen, funktionierendes Bewährtes konservieren und unser Lebensumfeld modern und jugendfreundlich gestalten.
Dies sind nicht nur junge Ideen, sondern kann mit vielen Stimmen zur Realität werden!
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