Der Nussberg ist ein Naherholungsgebiet, kein Autoparkplatz!

Wer die Situation am Nussberg kennt, weiß, warum die Eindämmung des Autoverkehrs notwendig ist. Die ÖVP Wien fordert eine räumliche Ausnahme vom Parkpickerl zum Beispiel für den Nussberg in Döbling. Ganz nachvollziehbar ist es für mich nicht, wie man die 140 Wiener Heurigenbetriebe mit mehr Autoverkehr wirtschaftlich unterstützen will. Himbeer-Kracherl und Sodawasser sind beim Heurigen nicht unbedingt die Kassenschlager.

 

Und besonders ironisch finde ich die ÖVP-Argumentation, wenn ich bei meinen Laufrunden am Nussberg die Autokollonen von Wien nach Klosterneuburg beobachte und an den Klimabonus und die Benachteiligungen der Wiener:innen denke.

 

Ein Glas Wein in der freien Natur mit Blick auf die Stadt – dafür steht Wien

 

Was wir wissen ist, dass die meisten Besucher:innen die Wiener Hausberger für ihre Erholung nutzen. Diesen Raum gilt es zu schützen. Denn Wien ist die einzige Metropole weltweit, die innerhalb der Stadtgrenzen nennenswerten Weinbau auf über 700 Hektar betreibt. Und gleichzeitig haben die Weinbäuer:innen kein Problem damit, ihre Weingärten für die Besucher:innen zum Spazieren, Sporterln und Genießen zu öffnen. Sie werden sogar von der Stadt Wien dabei unterstützt. Autos passen da definitiv nicht ins Bild.

 

Das Problem sind nicht die Ausnahmen

 

Dem Gedanken der Klimamustertstadt Wien folgend nimmt sich Wien das Ziel vor, bis 2040 CO2-neutral zu werden. Ein Weg dorthin ist das flächendeckende Parkpickerl, das nachweislich Verkehr reduziert und eine klimawirksame Maßnahme ist. Das Problem am Nussberg sind nicht die Wirtschaftsfahrzeuge, Anrainer:innen oder älteren Besucher:innen sondern jene Autofahrer:innen, die illegalerweise am Straßenrand und im Weingarten parken und sogar den Vienna Heurigen Express blockieren, der am Nussberg eine eigene Station hat. Vor allem Wiener (!) Kennzeichen beobachte ich am Wochenende.

 

Mit den Öffis in 10 Minuten ins Grüne

 

Wien investiert 3,5x so viel in den Öffi-Ausbau! Für das vorbildhafte Verhalten werden die Wiener:innen bestraft, indem sie weniger Klimabonus von der Bundesregierung bekommen, weil sie die bessere Öffi-Anbindung haben. Dennoch, die öffentlichen Verkehrsmittel sind der nachhaltigste Weg, um CO2 einzusparen. Das ist der Wiener Weg. Und inzwischen gibt es mehr Wiener Linien Jahreskartenbesitzer:innen als Auto-Besitzer:innen in Wien. Darauf können wir stolz sein.

 

Darüber hinaus, erreichen 96 Prozent der Wiener:innen innerhalb von 30 Minuten Fahrzeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln das nächste Erholungsgebiet für einen Tagesausflug, 21 Prozent sogar in weniger als 10 Minuten. Nirgendwo sonst kommt man mit den Öffis so leicht ins Grüne. Darauf können wir auch stolz sein.